In Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2013 über 100.000 Autos weniger verkauft als im Vorjahreszeitraum. Dieser Einbruch bei den Pkw-Neuzulassungen ist kein Einzelphänomen. Der Autoabsatz in Europa ist auf dem niedrigsten Stand seit 1996.
Im Juni wurden 1,13 Millionen Autos in Europa verkauft. Im Vergleich zu Juni 2012 ist das ein Rückgang um 5,6 Prozent und zugleich der niedrigste Stand seit 1996. Noch schlechter sieht die Bilanz des ersten Halbjahres 2013 aus: minus 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das geht aus den aktuellen Zahlen des europäischen Branchenverbands ACEA hervor.
Übersicht nach Ländern
Deutschland bleibt trotz kräftiger Einbußen (-8, 1 Prozent) weiterhin der größte Automarkt Europas mit 1,6 Millionen Neuzulassungen. In Frankreich fielen die Pkw-Verkäufe noch drastischer um 11,2 Prozent auf 1,05 Millionen. In Großbritannien stiegen die Verkaufszaghlen dagegen deutlich um 10 Prozent auf 1,06 Millionen Autos.
Die deutlichsten Einbrüche bei den Neuzulassungen verzeichneten Zypern (-42,7 Prozent), die Niederlande (-36 Prozent) und Rumänien (-26,4 Prozent). In Italien schrumpfte der Markt um 10,3 Prozent.
Zuwächse bei den Neuzulassungen verzeichneten neben Großbritannien auch Estland (+15,2 Prozent), Dänemark (+9 Prozent), Portugal (+2,7 Prozent) und Belgien (+1,7 Prozent).
Übersicht nach Automarken
Auch bei den Pkw-Herstellern gab es im ersten Halbjahr 2013 viele Verlierer und nur wenige Gewinner. Zulegen konnten auf dem europäischen Automarkt lediglich Jaguar/ Land Rover mit +11,2 Prozent) auf 71.000 neuzugelassene Fahrzeuge, Honda (+6,4 Prozent, 73.000 Autos), Mazda (+3,2 Prozent, 67.600 Autos) und Kia (+1,2 Prozent, 171.000 Autos). Daimler legte um 2,1 Prozent auf 344.000 Autos zu, wobei die Marke Mercedes wuchs (+3,5 Prozent, 308.600 Autos) und die Marke Smart schrumpfte (-8,8 Prozent, 35.300 Autos).
Zweistellige Verlustquoten gab es in Europa für Mitsubishi (-14,4 Prozent, 33.300 Autos), PSA Peugeot/ Citroen (-13,3 Prozent, 701.000 Autos), Suzuki (-11,3 Prozent, 72.000 Autos), Volvo (-10,9 Prozent, 102.500 Autos), GM Opel/ Vauxhall/ Chevrolet (-11 Prozent, 499.000 Autos), Fiat (-10 Prozent, 400.600 Autos).
Rückgänge bei den Neuzulassungen gab es auch für Ford (-9,6 Prozent, 466.000 Autos) und Toyota (-8,1 Prozent, 254.700 Autos), Nissan (-5,2 Prozent, 219.000 Autos) und Hyundai (-2,9 Prozent, 215.600 Autos). Bei der Renault Group gingen die Verkäufe insgesamt um 4,5 Prozent auf 545.400 Autos zurück, wobei die Marke Renault kräftig schrumpfte (-10,4 Prozent, 404.000 Autos) und die Marke Dacia zulegte (+17,6 Prozent, 141.300 Autos).
Die Zahlen der BMW Group gingen insgesamt zurück (-3,6 Prozent, 390.700 Autos), wobei die Marke Mini stärker schrumpfte (-6 Prozent, 35.300 autos) als die Marke BMW (-3 Prozent, 314.400 Autos).
Auch Europas Nummer 1, die VW Group, verkaufte deutlich weniger (-3,4 Prozent, 1.536.500 Autos), wobei allein die Marke Seat zulegen konnte (+10,3 Prozent, 147.500 Autos). Rückgänge gab es dagegen bei den Marken Volkswagen (-7,4 Prozent, 775.800 Autos), Audi (-3,5 Prozent, 349.500 Autos) und Skoda (-5, 9 Prozent, 240.000 Autos).
mka
Links
ACEA: New Passenger Car Registrations (16. Juli 2013)