Das EU-Parlament hat niedrigere Preise für neue Medikamente gefordert.
Neue Arzneimittel seien in den vergangenen Jahrzehnten so teuer geworden, dass „der Zugriff für zahlreiche Bürger Europas“ darauf „eingeschränkt“ sei, hieß es in einem am Donnerstag verabschiedeten Bericht. Patente sahen die Abgeordneten dabei als Hauptursache.
Alternative Generika, also Nachahmerprodukte mit dem gleichen Wirkstoff wie das patentierte Original, würden etwa durch langwierige Rechtsstreitigkeiten verzögert. Schon durch geringfügige Änderungen sei es möglich, ein Patent zu verlängern und günstigere vergleichbare Präparate von anderen Herstellern zu verhindern. Diese Praktiken könnten durch gemeinsame Kriterien für den „zusätzlichen therapeutischen Wert von Medikamenten“ eingedämmt werden,
schlagen die Abgeordneten unter anderem vor.
Die unterschiedliche Preispolitik in den einzelnen Mitgliedstaaten mache einige Medikamente für Patienten unerschwinglich, teilweise entstünden Engpässe. Darüber hinaus gebe es zu wenig Transparenz über die Kosten für die Forschung und Entwicklung neuer Medikamente und den Anteil öffentlicher Fördergelder.
In dem Papier forderten die Abgeordneten die Kommission dazu auf, Reformvorschläge für eine Behebung der Missstände vorzulegen. Nach Angaben des Europäischen Parlaments machen die Ausgaben der Mitgliedstaaten für Arneimittel mehr als 20 Prozent der durchschnittlichen Gesamtkosten im Gesundheitswesen aus.